Am 3.11. in Bochum: Begegnungen von Iwan Turgenew und Theodor Storm

Theodor Storm aus einem Bürgerhaus der norddeutschen Kleinstadt Husum und Iwan Turgenew vom Schloss Spasskoie im russischen Oriol. Storm wuchs in einer von Liebe getragenen und kargen Atmosphäre auf und musste sein Leben lang für seinen Unterhalt arbeiten. Turgenew, elterliche Liebe nie kennenlernend, führte später seine Erdentage als wohlhabender weltreisender Lebemann. Beide Dichter dachten und agierten politisch, weshalb sie einst verfolgt wurden. Turgenew gilt als der Meister der Seelenkunde, Storm ist der Erschaffer der humanistisch geprägten psychologischen Problemnovelle.

Der Musiksalon erzählt von der spannenden Geschichte und dem Schaffen dieser zwei verwandten aber doch so unterschiedlichen Schriftsteller. Es geht in diesem Musiksalon „Lied & Kunst“ um musikalische Expeditionen, um Lieder nach Texten zwei großer und ungleicher Dichter. Daneben erklingen Kompositionen aus ihrer Zeit, und gelesen werden Passagen aus den Werken des großen Russen und seines deutschen Freundes. Der Musiksalon erzählt von einer Verbindung, die eines Tages endete.

Die ARD Preisträgerin, deutsche Sopranistin Julia Sukmanova, Preisträgerin mehrerer Klavier- und Kompositionswettbewerbe, ist Absolventin des Konservatoriums in St. Petersburg. Als Konzertpianistin und Kammermusikerin führte sie in Freiburg(Breisgau) bei Prof. Markus Goritzki das Gesangstudium fort. Gesangspädagoginnen und Sängerinnen wie Montserrat Caballé, KS. Brigitte Fassbaender und Margreet Honig haben sie maßgeblich beeinflusst. Mit breitem Repertoire ist Julia Sukmanova regelmäßiger Gast auch auf den Lied- und Konzertpodien und hat sich als Liedinterpretin einen Namen gemacht. Die Pianistin Elena Sukmanova ist eine gefragtesten Liedbegleiterinnen. Sie ist Preisträgerin internationaler Wettbewerbe, Absolventin des N.A. RimskyKorsakov-Konservatoriums in St.Petersburg. Die Künstlerin lebt mit ihrer Familie in Hamburg und unterrichtet am Johannes-Brahms-Konservatorium.

Den musikalischen Gesprächsfaden des Musiksalons hält Dr.Niels Graf von Waldersee. Geboren in Schleswig Holstein studierte er in Paris und Hamburg Medizin. Er arbeitet in eigener Praxis als Arzt für HNO-Heilkunde und ist außerdem Facharzt für Stimme, Sprache und für kindliche Hörstörungen. Im Jahre 1984 produzierte er als Student eine CD mit Liedern von Mozart, Strauss und Wolf mit Arleen Auger und Irwin Gage bei CBS. 2008 veröffentlichte er seine umfangreiche Arbeit „Ach ich fühl’s. Gewalt und die hohe Stimme“ bei dem Kulturverlag Kadmos. Darin geht es um die bis dahin so gut wie noch nie beachtete Diagnose des nicht vollzogenen Stimmbruchs der Frau. Waldersees Hauptinteressen gelten, wie auch in seinem Buch, den Zusammenhängen zwischen sozialpolitischer Prägung und Bildung, der Kunst, menschlicher Stimme und der Medizin.