DRG vertritt Essen in Krasnodar

Vom 28. bis zum 30. Juni fand in Krasnodar die Deutsch-Russische Städtepartnerschaftskonferenz statt. Bereits zum 14. Mal trafen sich Vertreter von Partnerstädten aus Politik, Kultur, Bildung und Wirtschaft um sich kennen zu lernen und gemeinsam an Problemlösungen zu arbeiten.

Die Konferenz findet alle zwei Jahre im Wechsel in Russland und in Deutschland statt, nach der Konferenz in Karlsruhe 2015 lud nun deren südrussische Partnerstadt ein. Rund 600 Delegierte sowie 200 Jugendliche aus beiden Ländern folgten dieser Einladung. Der Vorsitzende des BDWO Peter Franke stellte Voraussetzungen und Möglichkeiten der Konferenz in einem WDR-Interview vor – und hob dabei auch unsere Städtepartnerschaft lobend hervor:

 

Ja, Sie haben richtig gehört: Erstmalig machten beide Außenminister der teilnehmenden Länder der Konferenz ihre Aufwartung und brachten so ihre Anerkennung für den Austausch und die damit verbundene Arbeit zum Ausdruck. Sergey Lawrow und Sigmar Gabriel betonten in ihren Grußworten den Wert kommunaler Partnerschaften bei der Problemlösung und Verständigung auf persönlicher Ebene, auch wenn ihre sie ihre Differenzen in der großen Politik nicht ganz ablegen konnten.

Der Auftritt der beiden Stargäste rundete dabei die gelungene Auftaktveranstaltung in der repräsentativen Philharmonie Krasnodar ab, bei der die Gäste nach dem Singen beider Nationalhymnen mit vielen inspirierenden Grußworten begrüßt wurden. Künstlerisch trugen das Trio Art-Decó Trio aus Karlsruhe und der berühmte Chor der Kuban-Kosaken mit seinen typischen Gesängen und Volkstänzen zum Gelingen der Veranstaltung bei. Beim anschließenden Get-Together gab es zwar leider nicht die Möglichkeit die Außenminister zu treffen, aber die Essener-Nischegoroder Gruppe konnte sonst gute Kontakte knüpfen. Die Delegation bestand Elena Mischina (Stadtverwaltung Nischni Nowgorod), Elena Kornauchova (Linguistische Fakultät der Lobatschewski Universität) sowie unseren Vorständen Barbara Lachhein und Irina Pfeiffer. Bei der Jugendkonferenz bildeten Alina Mereschanowa (Medizinische Akademie Nischni Nowgorod) und Igor Lukojanow (Behindertenwerkstatt Weras) sowie Michael Schach (Jugendhilfeausschuss der Stadt Essen) und unser Alexander Meyer ein gemeinsames Team.

  • Projektidee "Grünes Team der Partnerstädte"
  • Workshop bei der Jugendkonferenz
  • Unsere Delegationen beim Abendempfang
  • Jugenddelegation aus Essen und Nischni Nowgorod

Am Arbeitstag der Städtepartnerschafts-Konferenz versammelten sich die rund 600 Teilnehmer im modernen Konferenzzentrum „Expograd Yug“ und berieten in den sechs Arbeitsgruppen die Themen „Wirtschaft“, „Kommunaler Austausch“, „Bildung“, „Gedenkkultur“, „Sport“ und „Soziale Fragen“ die die großen und kleinen Fragen deutsch-russischer Beziehungen. Nach interessanten Impulsvorträgen wurden die Panels für Fragen aus dem Publikum geöffnet und es konnte sich ziemlich offen, kontrovers aber letztlich konstruktiv zu den bestehenden und kommenden Problemen ausgetauscht werden. In den Pausen und beim zweiten Abendevent auf Einladung der deutschen Seite am Ufer des Kuban konnte der Austausch dann weiter vertieft werden. Dabei war einfach auch sehr interessant mitzubekommen, welche Projekte und Ideen andere Städtepartnerschaften umsetzen und wie sich die Zusammenarbeit dort entwickelt hat und welche Probleme bekannt sind und welche ganz neu auftreten.

In der Arbeitsgruppe „Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Sprachförderung und Jugend“ konnte unsere Vorsitzende Barbara Lachhein mit Ihrem Impulsvortrag „Bildung und Sprache unter Reformbedingungen im Hochschulwesen“ auf Entwicklungen besonders an russischen Universitäten hinweisen, die rechtlich aber auch finanziell bestehende zivilgesellschaftliche und ehrenamtliche Tätigkeiten eingefreifen können. In ihrem Vortrag konnte sie dem Publikum schon einige Möglichkeiten aufzeigen, bevor diese Entwicklungen unumkehrbar greifen. Auch hier wurde im Anschluss angeregt nachgefragt und diskutiert!

  • Vortrag "Grünes Team der Partnerstädte"
  • Vortrag "Grünes Team der Partnerstädte"
  • Vortrag Barbara Lachhein
  • Vortrag Barbara Lachhein
  • Vortrag Barbara Lachhein

Auch bei der Jugendkonferenz konnte die Essen-Nischegoroder Gemeinschaft punkten: Während der Arbeitsphase entwickelte das vierköpfige Team ein Jugendaustausch-Konzept zu ökologischen Fragen zwischen unseren Städten, das neue Jugendliche für die Städtepartnerschaft begeistern soll – Die Grüne Hauptstadt Europas und das russische Jahr der Ökologie lassen grüßen. Insgesamt überzeugte die Idee so sehr, dass Alina Mereschanowa aus Nischni und unser Vorstandsmitglied Alexander Meyer den Konferenzteilnehmern auf der großen Bühne der Philharmonie Krasnodar präsentierten. Dieses Konzept rief die großes Interesse hervor und erhielt beste Wünsche zur Umsetzung.

An drei intensiven Tagen in Krasnodar konnte unsere Gesellschaft Essen sicherlich gut präsentieren und ermöglichten viele neue Eindrücke, Idee und Kontakte zu gewinnen. Wir freuen uns auch, dass mit dem Kreis Düren eine nahe gelegene Region Gastgeber für die Konferenz im Jahr 2019 sein wird, um sich auszutauschen, unsere Verbindungen dann wieder neu zu zeigen und zu verbessern.