Abschlussbericht von Pavel (1 Jahr in Essen)

Hallo! Ich heiße Pavel und möchte gerne erzählen, wie ich ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in Deutschland verbracht habe. Das war eine interessante Geschichte und das große Abenteuer meines ganzen Lebens. Dazu möchte ich noch hinzufügen, dass es auch die wunderschöne Erfahrung für mich gebracht hat.

Zum Glück fand ich in diesem Jahr die tolle Möglichkeit, Deutschland besser kennen zu lernen. Und das habe ich ganz gut geschafft.

Ich habe in Nordrhein-Westfalen in der Stadt Essen gewohnt. Diese Stadt hat 599000 Einwohner und befindet sich im Ruhrgebiet. Das ist eine große Stadt mit großer Geschichte und Kultur. Neu angekommen bin ich viel spazieren gegangen um zu beobachten, wie das Leben hier in Deutschland läuft und was hier Besonderes passiert.

Man bemerkt sofort, dass das deutsche Volk sehr arbeitsam und fleißig ist. Alles, was die Deutschen machen, hat eine hohe Qualität.

Das kann jeder schon in den ersten Minuten bemerken. Besonderes sieht man das im Ruhrgebiet, wenn man beispielsweise die Zeche Zollverein besucht.

Früher war Zollverein die größte Zeche des Ruhrgebiets um die Kohle zu fördern. Die Zeche und Kokerei Zollverein sind deshalb Symbole für die Industriekultur im Ruhrgebiet, jener deutschen Region, die von der sozialen, ökonomischen, ästhetischen und industriellen Geschichte des Kohle- und Stahlzeitalters bis heute geprägt ist wie keine andere. Die letzte der Essener Zechen schloss ihre Tore vor 25 Jahren. Am 30. Juni 1993 folgte die Kokerei. Eine Ära ging zu Ende. Heute ist es ein großes Museum, wo man die ganze Geschichte der Stadt Essen und der ganzen Ruhr Gebiet erlernen kann und es gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Nun zu meiner Arbeit im sozialen Bereich. Natürlich hatte ich größtes Interesse an der sozialen Politik in Deutschland und wollte sie unbedingt besser kennenlernen.

Diese Möglichkeit hat mir das Projekt des Freiwilligen Sozialen Jahres geschenkt. Ich arbeitete in der Grundschule mit Inklusion von Behinderten. Dort betreute ich einen Jungen mit ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom). Es ist nicht leicht mit solchen Kindern zu arbeiten. Er hatte sehr viel Energie, er war sehr unruhig. Ich musste mit ihm viel spielen, kämpfen und ihn unterhalten. Man muss sagen, dass man, um mit behinderten Kindern zu arbeiten, sehr geduldig sein muss. Das ist wirklich so, aber wenn es klappt, kann man viel Spaß bekommen.

Ich hatte die Möglichkeit die Bibliothek in der Uni zu besuchen und habe viele und nützliche Hinweise (besonderes für unsere soziale Arbeit in Russland) über Schulsozialarbeit gelernt und werde diese Erkenntnisse mit nach Hause nehmen und dort vermitteln. Meiner Meinung nach ist das Niveau der sozialen Politik in Deutschland in Beziehung zwischen Regierung und Volk und zur Gesellschaft, in diesem Staat ganz anders als in meinem Land. Der soziale Bereich ist in Deutschland besonders entwickelt und man hat darin die größte Erfahrung in der ganzen Welt. Sodass die meiste Finanzierung von der deutschen Regierung nicht an den Menschen vorbeigeht und Ihnen das Leben besser und länger macht.

Dieses Projekt ist eine echte Schule des Lebens für einen jungen Menschen. Mit diesem Projekt habe ich viel gelernt. Dieses FSJ, finanziell gefördert durch den Europäischen Freiwilligendienst (EFD) und organisiert von der Gesellschaft für Deutsch-Russische Begegnung Essen und von der Aktion Menschenstadt der evangelischen Kirche hat in meinem Leben eine große Rolle gespielt. Ich habe sehr viel für mein zukünftiges Leben gelernt und nehme es für mein künftiges Studium mit. Meine deutschen Sprachkenntnisse habe ich in der Universität, bei der Arbeit und bei vielen Begegnungen erheblich verbessert. Reisen in Deutschland sowie nach Holland und Griechenland haben mir Europa mit seinen Chancen, aber auch mit seinen Problemen näher gebracht. Für dieses glückliche und lehrreiche Jahr bedanke ich mich bei dem EFD, der Aktion Menschenstadt des Behindertenreferates und der Gesellschaft für Deutsch-Russische Begegnung Essen, insbesondere Herrn Strahl und Frau Nienaber persönlich für die ganze riesige Hilfe.

Mit freundlichen Grüßen,
Iakovlev Pavel