Jubiläum: 25 Jahre BDWO

Liebe Mitglieder.

Bereits im vergangenen Jahr hatte unser Dachverband, der Bundesverband Deutscher West-Ost-Gesellschaften (BDWO) sein 25 jähriges Bestehen. Aufgrund von Corona wurde die Jubiläumsfeier in diesem Jahr nachgeholt. Am 21. Oktober wurde in die Usbekische Botschaft in Berlin zur Festveranstaltung „25 Jahre BDWO – Brückenbauer nach Osteuropa und Zentralasien“ eingeladen.

Der Einladung folgten Vertreter aus den Mitgliedsvereinen und der Politik, Freunde und Partner des BDWO, aber auch diplomatische Vertreter der Länder, mit denen BDWO-Mitgliedsvereine Partnerschaften pflegen.

 Musikalisch eingeleitet und umrahmt wurde die Feier durch den Liedermacher Tino Eisbrenner.
Die Veranstaltung eröffnete der Hausherr und Botschafter der Republik Usbekistan Nabijon Kasimov, der die Anwesenden in den schönen Räumlichkeiten der Botschaft herzlich willkommen hieß.
Grußworte hielten Matthias Lüttenberg, Beauftragter für Osteuropa, Kaukasus und Zentralasien im Auswärtigen Amt, und Anna Kaiser, Geschäftsführerin Stiftung West-Östliche Begegnungen.

In seiner Rede „25 Jahre BDWO – Der Völkerfreundschaft verpflichtet“ erinnerte Peter Franke, Vorsitzender des BDWO, an die unzähligen Projekte und Aktivitäten wie Ausstellungen, unterschiedliche Formen von Austauschen und Konferenzen sowie die Kultur- und Informationsschiffe u.a. auf Wolga, Donau und Dnjepr und das RussoMobil. Er verwies darauf, dass die Arbeit zumeist ehrenamtlich mit viel Engagement und großen Ideenreichtum geleistet wird.
Er betonte, dass der Verband und seine Mitglieder sich stets dem Ziel einer gleichberechtigten Partnerschaft und Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den Partnern im Osten verschrieben hatten und haben. Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine betonte er, dass im Verband aktuell durchaus unterschiedliche politische Haltungen und Einschätzungen hart aufeinander prallen, manchmal auch recht unversöhnlich. Manche sehen ihre jahrzehntelange Partnerarbeit „vor die Hunde gehen“ und müssen sich fragen lassen, warum sie trotzdem an den Projekten festhalten und weitermachen.
Darauf gibt es natürlich keine leichte und einfache Antwort, doch dies hat auch viel mit den Partnern vor Ort zu tun, denn über Jahre sind vertrauensvolle Freundschaften entstanden, die schon viele Auf und Abs überstanden haben und hoffentlich auch weiter überstehen.
Mit Blick auf die aktuelle Situation verwies Peter Franke auf Alischer Nawoi, Dichter, Denker und Staatsmann, der von 1441 bis 1501 lebte, und als Begründer der usbekischen Literatur gilt und sowohl in Usbekistan wie auch in Tadschikistan hoch verehrt wird. Nawoi hatte formuliert: „Denke in jedem Augenblick daran: Zukunft und Vergangenheit sind miteinander verschmolzen!“ Peter Franke merkte mit Blick darauf an: „Ja, Zukunft und Vergangenheit sind miteinander verschmolzen, und dies betrifft uns gerade in der Gegenwart.“

Unter dem Titel Beiträge aus Legislative und Bürgergesellschaften folgten die Beiträge:

„Über den Zusammenhang von Völkerverständigung und Inklusion“, Oberkirchenrat i.R. Klaus Eberl, Vorsitzender Initiative Pskow, vorgetragen von Bernd Schleberger, stellv. BDWO-Vorsitzender.

Der Bundestagsabgeordnete Dr. André Hahn, stellv. Vorsitzender der Deutsch-Zentralasiatischen Parlamentariergruppe, sprach zu dem Thema „Die neue Seidenstraße muss mehr sein, als nur ein Wirtschafts- und Verkehrsprojekt“.

Dr. Heinz Wehmeier, stellv. BDWO-Vorsitzender, Deutsch-Russländische Gesellschaft Wittenberg, widmete sich der „Zivilgesellschaftlichen Zusammenarbeit mit Belarus“.

Über das BDWO-Projekt „Das RussoMobil – Werben für die russische Kultur und Sprache in Deutschland und Österreich“ berichtete die Leiterin des Projekts Oksana Kogan-Pech.

Einen Blick auf die Zusammenarbeit mit Zentralasien warf Dr. Hartwig Mennen, 1. Vorsitzender LOGO e.V. (Landwirtschaft und Ökologisches Gleichgewicht mit Osteuropa) in seinem Beitrag „Praktika und Seminare für Studierende der Agrarwissenschaften aus Zentralasien“.

Die Vorsitzende des Vereins Leipziger Vereins Ukraine-Kontakt sprach über „Ukraine – Zivilgesellschaftliches Engagement in schwierigen Zeiten“.

Den Abschluss diese Themenblocks bildete der Beitrag von André Nowak, BDWO-Vorstandesmitglied und amtierender Vorsitzender des ABiD-Instituts Behinderung & Partizipation (IB&P) „Inklusion geht uns alle an – Zusammenarbeit mit Behindertenorganisationen im postsowjetischen Raum“.

Den Abschluss der Festveranstaltung bildete die Vergabe des „Jörg-Bohse-Preis für Zeit- und Ideenstifter an Dr. Heinz Wehmeier von der Deutsch-Russischen Gesellschaft Wittenberg für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement für den Austausch mit dem postsowjetischen Raum und vor allem auch in der Partnerschaft mit Wittenbergs Partnerstadt Mogiljow.

Auf Einladung von Botschafter Nabijon Kasimov konnten die Teilnehmer dann den Abend mit dem Genuss usbekischer Spezialitäten ausklingen zu lassen.

Frida Kaußen (1. v.l.), Barbara Lachhein (2. v.l.) und Annika Niemer (1. v.r.) mit dem Usbekischen Botschafter Nabijon Kasimov (2. v.r.)

Der Usbekische Botschafter Nabijon Kasimov eröffnet die Festveranstaltung

Rede des BDWO-Vorsitzenden Peter Franke

Dr. Heinz Wehmeier, Preisträger des Jörg Bohse-Preises für Zeit- und Ideenstifter

Musikalische Untermalung durch Tino Eisenbrenner