Totengedenken bei Kranzniederlegung

Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen sprach am 13. November 2016 auf dem Terrassenfriedhof bei der Kranzniederlegung der Deutsch-Russischen Gesellschaft, der auch die russische Delegation aus Nischni Nowgorod beiwohnte, anlässlich des Volkstrauertags dieses bewegende Gebet:

Totengedenken

Wir denken heute an

die Opfer von Krieg, Gewalt und Gewaltherrschaft

auf der ganzen Welt.

 

Wir gedenken

der Soldaten, die in Kriegen starben,

der Männer, Frauen und Kinder aller Völker,

die durch Kriegshandlungen oder danach

in Gefangenschaft, als Vertriebene,

Verschleppte oder Flüchtlinge

ihr Leben verloren haben.

 

Wir gedenken

derer, die verfolgt und getötet wurden,

weil sie einem anderen Volk angehörten,

einer anderen Rasse zugerechnet wurden oder

deren Leben als lebensunwert bezeichnet wurde.

 

Wir gedenken

derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand

gegen Gewaltherrschaft und Unrecht leisteten und

derer, die den Tod fanden,

weil sie an ihrer Überzeugung

oder an ihrem Glauben festhielten.

 

Wir trauern

um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege,

von Terrorismus und politischer Verfolgung unserer Tage,

 

um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte,

die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren.

 

Wir gedenken

heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt

– gegen Fremde und Schwache – Opfer geworden sind.

 

Wir trauern

mit allen Menschen, die Leid tragen um ihre Toten.

 

Aber wir leben

in der Hoffnung auf mehr Verständigung und Versöhnung

unter den Menschen und Völkern –

Unsere Verantwortung gilt dem Frieden zu Hause

und in der Welt.