Abschluss des Deutsch-Russischen Jahres der Kommunalen Partnerschaften in Berlin
Liebe Mitglieder und Freunde!
Das deutsch-russische Jahr der kommunalen und regionalen Partnerschaften 2017/2018 ging in diesen Tagen in Berlin zu Ende. Sowohl auf der vom Dachverband deutscher West-Ost Gesellschaften (BDWO) und der Stiftung West-Östliche Begegnungen einberufenen Zwischenkonferenz „Auf dem Weg von Krasnodar 2017 nach Düren 2019“ am 12. und 13. September 2018, als auch auf der Abschlussveranstaltung im Auswärtigen Amt am 14. September 2018 wurde präsentiert, diskutiert und Bilanz gezogen.
Der Delegation Essen – Nischni Nowgorod gehörten an:
Thomas Kufen, Oberbürgermeister der Stadt Essen; Jelena Mischina, Leiterin des Komitees für internationale Beziehungen der Stadt Nischni Nowgorod; Prof. Barbara Lachhein, 1. Vorsitzende der Gesellschaft für Deutsch-Russische Begegnung Essen e.V.; Dr. Ljubov Jakovleva-Schneider, Geschäftsführerin des Vereins Rhein-Ruhr-Russland e.V.; Dr. Martin Schneider, 1. Vorsitzender des Vereins Rhein-Ruhr-Russland e.V.; Igor Lunkoianov, Organisation VERAS Nischni Nowgorod; Ksenja Nesterova, PIANO Nischni Nowgorod, Annika Niemer und David Ruge, Mitglieder der Gesellschaft für Deutsch-Russische Begegnung Essen, e.V.
Schwerpunktthemen in den Arbeitsgruppen waren:
• Sozialer Zusammenhalt – Menschen mit Behinderung
• Erinnern um des Friedens willen
• Bürgerstiftungen
• Sport und Völkerverständigung
• Synergien von Dreieckspartnerschaften
• Jugend gestaltet Städtepartnerschaften – hier stellten wir unsere Ergebnisse vor:
Zu den festen Säulen, wie Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), Au-Pair-Jahr, Medizinstudenten, Pressepraktika und Reisen kamen im Themenjahr 2017/2018 hinzu:
• Oberbürgermeister Thomas Kufen wird Ehrenmitglied der DRG
• Runder Tisch „Freiwillig beim OB“
• FSJ-Kooperation mit dem Jugendkulturamt der Stadt Essen
• 2 neue FSJ-Plätze in Essen
• Kooperation mit dem FC Schalke 04
• 1 Praktikum in der Abteilung Internationale Beziehungen NN
• Einladung des Oberbürgermeisters der Stadt Gotha, Knut Kreuch, zwecks Austausch zum Thema Städtepartnerschaft und Zivilgesellschaft
• 2 junge Mitglieder im Vorstand (ehemalige Freiwillige)
• Vernetzung mit Rhein-Ruhr-Russland e.V. Essen
All dies – die bewährten Aktivitäten und die zusätzlichen – waren Anlass, unserem Tun Anerkennung zu zollen. 250 Bewerbungen um die Ehrenurkunde des Deutsch-Russischen Forums standen einer deutschrussischen Jury zur Auswahl. Am Ende gab es 30 Anerkennungen für deutsch-russische Kooperationen aus den Händen der beiden Außenminister Heiko Maas und Sergej V. Lawrow. Aber nur zweimal traten Stadt und Zivilgesellschaft gemeinsam auf. Unsere intensive Zusammenarbeit mit den Städten Essen und Nischni Nowgorod erwies sich als etwas Außergewöhnliches, ebenso wie die kontinuierliche Weiterentwicklung des Projektes Freiwilliges Soziales Jahr in Essen und Nischni Nowgorod.
Festlich wurden drei neue Städtepartnerschaften im Beisein der Ministerpräsidentin Mecklenburg-Vorpommerns, Manuela Schwesig, unterzeichnet, zwischen Greifswald und Wyborg, Schwedt und Tuapse sowie Lahr und Zvenigorod.
Wie Sie sich vorstellen können, galt mein Interesse auch der Suche nach Antworten auf das, was das zivilgesellschaftliche Engagement erleichtern könnte. So stellt die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch auf Antrag eine Befreiung von der Verpflichtung zur Kostenübernahme gemäß Aufenthaltsgesetz aus, wenn wir junge Leute zu Studienreisen, Praktika oder dem FSJ nach Essen einladen. Visaerleichterungen werden von allen Teilnehmern nachdrücklich gefordert und vom Dachverband engagiert vertreten. Visafreiheit ist die Vision, „grüne Korridore für Projekte“ ein Schritt auf dem Weg dahin.
Mit Blick in die Zukunft, habe ich mich sehr gefreut, dass David Ruge und Annika Niemer, ehemalige Freiwillige in Nischni Nowgorod, ihre Liebe zu Russland pflegen, David mit seiner Ehefrau aus dem Land unserer Freunde und Annika mit der Wahl ihres Studiums der spanischen und russischen Sprachen. Annika fühlte sich durch die Teilnahme an der Veranstaltung inspiriert und tüftelt nun an einem Vorhaben zur Verbreitung der russischen Sprache an Schulen in Deutschland und umgekehrt. Das kommende Jahr ist den Wissenschaften und der Hochschulen gewidmet. Der 45. Jahrestag der Verabschiedung der Schlussakte von Helsinki, der 75. Jahrestag des Kriegsendes und der 150. Geburtstag Wladimir I. Lenins werden 2020 historische Akzente in den deutsch-russischen Beziehungen setzen.
Liebe Mitglieder und Freunde,
getragen von der Munterkeit des Treffens sowie eines für uns ereignis- und erfolgreichen Themenjahres möchte ich die frohe Botschaft der Ehrung herzlich überbringen – sie ist Ergebnis unserer zuverlässigen, vertrauensvollen Partnerschaft, unseres Einsatzes für ganz konkrete Vorhaben und der geteilten Freude an unseren Begegnungen. Möge die Auszeichnung Ansporn sein, sich weiterhin aktiv einzusetzen.
Zurzeit wünschen sich unsere Freiwilligen aus Nischni Nowgorod in Essen Unterstützung beim Einleben, beim Verbessern ihrer Wohnsituation, beim Verarbeiten der ersten Eindrücke aus der Einsatzstelle. Wer Zeit und Freude hat, Jana und Polina, Pawel und Vlad zu helfen, möge sich an Joelina Arndt wenden. Sie hat die Betreuung der Freiwilligen von Irina Ninaber seit diesem Jahr übernommen.
Frau Leyhe wird in den nächsten Tagen mit Mitgliedern unserer Gesellschaft auf den Spuren Gorkis nach Nischni Nowgorod aufbrechen, Irina Pfeiffer die neuen Freiwilligen in Nischni Nowgorod an ihren Arbeitsplätzen besuchen, und ich werde uns bei der internationalen Konferenz der Dobroljubov-Universität in Nischni Nowgorod vertreten. Marius Voss, Frida Kaußen und Julia Lohr, unsere ehemaligen Freiwilligen in Nischni, haben sich erfolgreich zur Teilnahme am 2. Jugendforum der Städtepartnerschaften (Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch) in Hamburg beworben. Zusammen mit Jugendlichen aus der Partnerstadt werden sie über ein Netzwerk zur Betreuung der Invaliden in Nischni beraten.Im November kommt noch einmal russische Kultur nach Essen, wenn Herr Schüth mit dem Essener Kammerchor die Solisty empfängt und das vom Verein Rhein-Ruhr-Russland zum 15. Mal ausgerichtete „Festival der Russischen Kultur“ im Zeichen Nischni Nowgorods und Maxim Gorkis steht.
Feierlich und optimistisch
Ihre Barbara Lachhein