Praktikumsbericht Viacheslav Voronkov

Praktikumsbericht Viacheslav Voronkov

Im März und April 2017 hat Viacheslav Voronkov, Student der Politikwissenschaften in St. Petersburg, im Rahmen der Möglichkeiten unserer Gesellschaft und ihrer Mitglieder, ein vierwöchiges Praktikum bei der Essener Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen absolviert. Seinen Bericht hat er sowohl auf Russisch als auch auf Deutsch verfasst. Den Bericht über diese spannende Zeit und seine Erkenntnisse über Politik in Deutschland in russischer Sprache finden Sie hier.

Internationale Beziehungen – mein Interesse an dem Thema ist mit den russisch-deutschen Beziehungen verbunden. Mein Traum – ein Experte in diesem Bereich zu werden, der alle für internationale Angelegenheiten notwendigen Aufgaben mit diplomatischem Geschick meistern kann. Und gleichzeitig fast ein echter Alptraum für eine Person wie mich, deren Angst es ist, Risiken zu einzugehen…

Deshalb wollte ich unbedingt ein Praktikum in Deutschland absolvieren. Und zu meinem großen Glück konnte ich mich mit der Deutsch-Russischen Gesellschaft Essen in Person von Barbara Lachhein treffen, die zu der Zeit in St. Petersburg lehrt. Sie war es, die mir die Möglichkeit eines Praktikums in Essen, im Grünen Büro der Stadt, ermöglichte.

Für mich war es die zweite unabhängige Reise nach Deutschland, aber zum ersten Mal erlebte ich eine praktische Ausbildung im Ausland.

1Am Tag meiner Ankunft traf ich ein freundliche Aufnahme bei Familie Schulz. Fatma und Uwe Schulz, waren wunderbare Begleiter im Gespräch, sie halfen mir zuerst Essen besser kennenzulernen und zu verstehen.

Am zweiten Tag des Aufenthalts in Deutschland ging ich zum Zweck eines ersten Besuches ins Büro der Grünen Partei am Kopstadtplatz 13. An diesem Tag gab es am Morgen Regen und wie bei Abergläubischen bekannt ist, werden alle Tage, die regnerisch beginnen, sehr oft erfolgreich. Zunächst wartete ich etwa sechs Stunden auf meinen Ansprechpartner. Aber es ist erwähnenswert, sobald ich ins Büro kam, habe ich sofort einen Arbeitsplatz  bekommen und man bot mir an, mich mit Materialien der Partei vertraut zu machen, die auch sehr interessant waren. Mein „Boss“ war Helmar Pless, Sprecher der Grünen in Essen.

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Herr Pless hat sich sofort bei mir entschuldigt und sofort zu einem Treffen der Partei im Rathaus eingeladen. Während meines Praktikums konnte ich an allen Sitzungen der Grünen sowie verschiedenen Konferenzen über Ökologie und Raumplanung teilnehmen und – was am wichtigsten ist – eine Sitzung des Landtages von Nordrhein-Westfalen besuchen. Und natürlich konnte ich mit Parteimitgliedern über ihre politischen Visionen kommunizieren, dabei helfen, für die Partei an Dokumenten zu arbeiten. Und – wie es normalerweise der Fall mit jedem Auszubildenden ist – musste ich für Karneval ein paar Ladungen Apfelsaft und acht Kilogramm Süßigkeiten besorgen.

Mein Praktikum dauerte einen Monat; nach zwei Wochen mit Fatma und Uwe Shultz, zog ich zum Mitglied der Deutsch-Russischen Gesellschaft Peter Friedrichs um. Herr Friedrichs war auch ein sehr intelligenter und einfallsreicher Gesprächspartner. Er war es, der mir geraten hat, wohin und wie man in Nordrhein-Westfalen noch fahren sollte.

4Natürlich konnte ich nicht verzichten auf die Chance, in andere Städte zu fahren. Während meines Aufenthalts ging ich mit Interesse nach Düsseldorf und Köln. Es war besonders interessant, sich in Köln mit einem Kollegen aus dem Institut treffen zu können. Darüber hinaus konnte ich dank der Mitglieder der Deutsch-Russischer Gesellschaft einen diplomatischen Abend zu Ehren eines russischen Diplomaten, organisiert vom Generalkonsul in Bonn, besuchen.

Besonders hat mir gefallen, am Treffen der Mitglieder der Deutsch-Russischen Gesellschaft teilzunehmen und den Vortrag über Ökologie in Russland zu halten.

Im Rückblick stelle ich fest, dass ich einen weiteren Schritt in meiner Entwicklung zum Experten erreicht habe – Ich habe erfolgreich eine Praktikum bei der Grünen Partei absolviert, eine Menge neuer Dinge für mich selbst gesehen und viele interessante Orte besucht. Ein besonderer Dank würde ich gerne den Menschen zum Ausdruck bringen, die meine Reise buchstäblich zu so einer wunderbaren und schönen gemacht haben: Barbara Lachhein, Helmar Pless, Najibulla Ahmadsadah, Rolf Fliss, Fatma und Uwe Schulz, Peter Friedrichs, Werner Strahl, Olga Korjagova und der Deutsch-Russischen Gesellschaft!

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