Erste Gesellschaftsreise nach Nischni Nowgrod vor 20 Jahren

Liebe Mitglieder,

Unser langjähriges Mitglied Mareile Leyhe hat vor inzwischen 20 Jahren die erste Gesellschaftsreise nach Nischni Nowgorod organisiert. In einem ausführlichen Bericht blickt sie zurück auf diese Zeit und erzählt uns eindrücklich von ihren Erlebnissen, die den Grundstein legten für viele weitere Reisen in unsere Partnerstadt.

 

Die Zeit fliegt – время летит sagt man in Russland. Habe ich vor 20 Jahren, 2001, wirklich für diese große Gruppe von 18 Personen die erste Gesellschaftsreise nach Nischni Nowgorod organisiert…?

Ja wirklich! Am 14. Juni 2001 sind wir tatsächlich von Düsseldorf über Moskau nach Nischni Nowgorod gestartet! Der Papierkrieg lag hinter uns, der Flug nach Moskau und die Schiffspassage Moskau/Nischni Nowgorod waren gebucht! Unsere Schwestergesellschaft Deutsch Russische Begegnung NN hatte im Studentenheim die Zimmer in der 6. Etage für uns reserviert. Alle Vorbereitungen waren getroffen, sogar der gewünschte Einkauf für unser Frühstück in der Gemeinschaftsküche war getätigt. Man erwartete uns mit einem angekündigten Programm. Es konnte losgehen!

Für die meisten Reiseteilnehmer war es die erste Reise nach Nischni Nowgorod. Aber auch für die „alten Hasen“ war die Erwartung groß!

Nach einem ruhigen Flug und einer Stadtrundfahrt in Moskau konnten wir am Ankunftstag unsere Kabinen auf dem Schiff „Kapitän Ratschkow“ beziehen. Wir starteten um 19:30 Uhr unsere Schiffsreise, begleitet von Sascha, einem kundigen Reiseführer, unser Begleiter in Moskau und auf dem Schiff, der nicht nur für uns dolmetschte, sondern uns auch die russische Geschichte näherbrachte. Mit Zwischenstopps und Besichtigungen in Uglitsch, Jaroslawl und Kostroma waren wir drei Tage auf dem Moskau Kanal und schließlich auf der Wolga unterwegs. Mit acht Schleusen galt es viele Höhenmeter zu überwinden, bei schönem Wetter war der Blick ins Land grandios! Auch der Blick auf Nischni Nowgorod bei der Ankunft war sehr beindruckend und sicher unvergesslich für alle!

Das Empfangskomitee stand in Nischni Nowgorod für uns bereit. Nach dem Ankommen im Studentenwohnheim blieb uns nur wenig Zeit, denn man hatte im Opernhaus Karten für das Ballett „Schwanensee“ arrangiert. Nach der Aufführung wurden wir von der Direktorin Anna Ermakowa empfangen, der wir für den Empfang dankten und unsere Begeisterung für das Ballett aussprachen. Ein großartiger Start in die Woche!

Die Tage waren ausgefüllt mit interessantem, für uns ausgearbeitetem Programm. Wir lernten die Stadt zu Fuß und per Straßenbahn kennen, besuchten das Haus der Kindheit von Maxim Gorki, das Kaschirinhaus. Ein Tagesausflug nach Bolschoi Boldino, dem Landsitz Puschkins stand ebenso auf dem Programm wie ein Tagesausflug nach Semjonow, der Stadt des Goldenen Xochlomar.

Drei Generationen trafen sich in Nischni Nowgorod und vermittelten aktuelle Geschichte. Der Großvater, begleitet von seinem Sohn auf der Reise, war als Kriegsgefangener in Nischni Nowgorod und traf nun auf seinen Enkel, der als Friedi freiwillig für ein Jahr soziale Arbeit dort leistete. Ein emotionales Treffen – eine großartige Entwicklung von der Vergangenheit zur Gegenwart.

Ein Gesellschaftstreffen im Deutschen Kulturzentrum der Uni bot beim Kaffee Gelegenheit für viele Gespräche, neue Freundschaften wurden geknüpft, alte Freundschaften intensiviert! Es gab ein großes Dankeschön an alle, die die Tage in Nischni Nowgorod so unvergesslich für uns gemacht hatten.

Nach einer eher unspektakulären Rückreise per Flug landeten wir am 21.Juni 2001 wieder in Düsseldorf. Eine interessante Reise war zu Ende, alle waren wieder wohlbehalten zuhause. Begeisterte Berichte und Fotos wechselten von Deutschland nach Russland!

Es folgten noch verschiedene Reisen nach Nischni Nowgorod, von mir arrangiert. Die Reise mit dem Schiff allerdings gehörte neben Flug und Bus ab Moskau doch zu der schönsten Ankunft in unserer Partnerstadt!

Die momentane Zeit sieht nicht so reisefreudig aus, trotzdem gibt es Interessenten für eine Reise nach Nischni Nowgorod! Warten wir es ab.

Mareile Leyhe